Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal

Spitzmorchel Morchella conica

Im Frühjahr beginnt die Morchel-Zeit in der Rheinebene. Dabei geht es um die Speisemorchel Morchella esculenta. Bei uns im Schwarzwald, eher in montanen Lage, erscheint die Spitzmorchel Morchella conica von April bis Mai in Höhenlagen bis über 900 m ü. NN. Sie ist walzenförmig bis spitzkegelig mit parallelen bis welligen Rippen. Diese wiederum sind mit Querrippen verbunden, so dass die Oberfläche eine wabenförmige Struktur mit grubenartigen Vertiefungen erhält. Die Fruchtkörper sind grau und die Rippen schwärzen im Alter. Der Stiel ist weiß, kleiig, manchmal rostfleckig, an der Basis verbreitert und innen hohl. Die Spitzmorcheln sind an Holzlagerplätzen und Waldrändern zu Hause. Im Gegensatz zur Spitzmorchel hat die Speisemorchel eine gelbe Farbe und kommt in den Rheinauen vor. Zur gleichen Zeit wächst an ähnlichen Standorten wie Holzresten von Nadelbäumen die Frühjahrslorchel Gyromitra esculenta, auch Giftlorchel genannt. Der Hut von der Frühjahrslorchel unterscheidet sich von den Morcheln, dass die Oberfläche eine hirnartig gewundene und unregelmäßig abgeflachte rundliche Form besitzt. Früher wurde die Frühjahrslorchel als Speisepilz bezeichnet. Das bringt der Artname „esculenta“ zum Ausdruck. Man war der Meinung, dass der Pilz beim Kochen das Gift Gyromitrin verliert. Inzwischen sind aber auch Todesfälle von gekochten Frühjahrslorcheln bekannt. Das Gift Gyromitrin ist organschädigend. Dennoch wird in manchen Gegenden Skandinaviens noch die Giftlorchel nach „alter Tradition“ gegessen. Davor kann nur gewarnt werden: Der Verzehr dieses Pilzes kann Leberversagen auslösen und zum Tode führen


Autorin: Karin Pätzold

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